Windows 11

Kurzinfos

Klasse Betriebssystem 64-Bit
CPU x64, ARM
Versionsnummer Windows 11.0 Build 22000
Codename ???
Datenträger DVD-ROM, Download, USB-Stick
Preis Win 10 Home 135 €
Preis Win 10 Pro 279 €
Markteinführung 5. Oktober 2021

Startsound

Win 11 Logo

Nachdem Windows 10 als das letzte Windows aller Zeiten 2015 angekündigt wurde, war die Überraschung groß, als im Juni 2021 erste Gerüchte für Windows 11 die Runde machten. Für die 21H2 Version von Windows 10 wurde schon eine Überarbeitung der Oberfläche angekündigt, kurz drauf wurde eine Windows 11 Version unautorisiert veröffentlicht. Dies geschah kurz bevor Microsoft am 24.06.2021 in einer Onlinepräsentation das neue Windows vorstellen konnte.

Windows 11 ist seit dem 5. Oktober 2021 verfügbar, es wird wieder die Möglichkeit geben von der Vorversion Windows 10 kostenlos umzusteigen.

Editionen

Die Editionen werden sich nicht von denen von Windows 10 unterscheiden. Für den Endkunden werden weiterhin Home und Pro relevant sein. Zusätzlich gibt es für den Bildungsbereich die Education und für Firmen im Rahmen von Volumenlizensierung die Enterprise Versionen. Für spezielle Anwendungsfälle wird es wieder eine Pro für Workstation geben. Auch werden offiziell wieder N-Versionen in Europa angeboten und ignoriert werden. Sie enthält keine Mediaabspielprogramme. Windows Home kann wieder in einem S-Modus betrieben werden, bei dem der Windows Store als zentrale Anwendungsquelle ausschließlich genutzt werden muss.

Für die Home Version plant Microsoft die Voraussetzung eines Microsoft Accounts.

  Home Pro  Education Pro Pro für Workstation Enterprise / Education
Endkunden-Version + + - + -
Domänenmitgliedschaft - + + + +
Bitlocker - + + + +
Gruppenrichtlinien - + + + +
Credential Guard - - - - +
Remote fernzusteuern - + + + +
Direct Access - - - - +
Hyper-V Virtualisierung - + + + +
App Locker - - - - +
Sandbox - + + + +
Kiosk Modus - + + + +
S-Modus + - - - -
Microsoft Konto Pflicht + - - - -
Long Term Servicing Branch - - - - +
max. CPU Kerne (64 Bit) 256
max. Prozessoren 1 2 2 4 2
max. Arbeitsspeicher 64-Bit 128 GB 2 TB 2 TB 2 TB 2 TB
Preise UVP in Deutschland 145 € 259 € OEM OEM Miete

Galerie GUI

Die Grafische Oberfläche

Windows 11 basiert auf Windows 10, es ist also kein kompletter Neustart. Neu hingegen ist die Oberfläche, die einige Konzepte älterer Windows Versionen wieder aufgreift und auch Elemente bei anderen Systemen aufgreift. Die Oberfläche setzt nun wieder auf Transparenzeffekte und abgerundete Ecken. Die Taskleiste zeigt laufende Programme und Verknüpfungen nun zentriert an, das vereinheitlicht unter anderem das Bild von Windows, vorher war es nach der lokalen Leserichtung entweder links- oder rechtsbündig. Die Taskleiste lässt sich nicht mehr verschieben und befindet sich nun stets unten. Auch neu, alle Programme erscheinen nur noch als Icon und mehrere Fenster werden immer gruppiert.

Das Startmenü wurde wieder abgeschafft, es wird ersetzt durch ein zentral aufklappbares Fenster, das keine Verbindung zur Taskleiste mehr hat. Das Startfenster selbst hat oben angepinnte Programmverknüpfungen und unten zu letzt benutzte. Über alle Programme kann man dann alle Einträge sehen.

Es gibt wieder Widgets, diese werden aber nicht dauerhaft eingeblendet. Kacheln werden nun überhaupt nicht mehr verwendet. Das Info Center rechts wurde komplett überarbeitet, überig geblieben sind im Prinzip nur noch die Benachrichtigungen als lose Fenster.

Microsoft will den Umgang mit Bildschirmen verändern, verwendet man ein Gerät mit abnehmbarer Tastatur, so bleibt die Oberfläche im Prinzip erhalten, es verändern sich lediglich Abstände und Trefferzonen, einen eigenen Tabletmodus gibt es nicht mehr. Beim Anschluss eines weiteren Bildschirms soll die Einstellung für diesen wiederhergestellt werden, das ging früher auch schon, aber auch häufig schief. Man soll leichter virtuelle Bildschirme nutzen, und auch hier sollen ganze Anwendungsgruppen erhalten bleiben.

Überarbeitet wurde auch eine der Fenstersteuerungsschaltflächen am oberen rechten Rand. Konnte man bisher mit dem mittleren Symbol ein Fenster von Maximiert in den freien Fenstermodus bringen, gibt es hier nun das Angebot, dass Fenster in eine bestimmte Position und Größe zu bringen, um die Anordnung zu erleichtern.

Galerie Zubehör

Zubehör

Der Appstore wird stark erweitert, nun ist es Entwicklern auch möglich dort traditionelle Anwendungen und nicht nur UWP-Apps anzubieten. Auch sollen die Konditionen dort attraktiver als bei der Konkurrenz sein. Die Konkurrenz wird auch in Form des Amazon App Stores eingebunden, mit der Möglichkeit Android Apps zu installieren. Dies wird zum Launch noch nicht verfügbar sein.

Was auch verschwindet ist der Internet Explorer und die Spracheingabe von Cortana, diese soll in Zukunft in Office Verwendung finden.

Ein paar alte Bekannte, wie Paint, Wordpad, den Editor oder den Windows Media Player 12, findet man immer noch.

Einige Apps wurden aus der Standardinstallation entfernt und sind nun einfach im Store zu finden. So der 3D-Viewer, OneNote, Paint 3D und Skype.

Windows Bildschirmschoner

Die folgenden animierten Bildschirmschoner sind enthalten. Ein Klick auf das Vorschaubild startet eine Endlosschleife als Video. Markieren sie den Vollbildhaken, wird das Video, wenn möglich, über den ganzen Bildschirm gelegt.

3D Text
Mystify Neu
Schleifen
Seifenblasen

 — Animation stoppen

Galerie Setup

Installation & Start

Die Installation ähnelt der von Windows 10 stark. Das Setup fragt wenig ab und bietet am Ende Einstellungen zu Datenschutz und Funktionen. Microsoft drängt weiterhin stark darauf ein Microsoft Account zu nutzen, bei Windows 11 Home wird er auch zur Installation notwendig sein.

Findet das Setup während der Installation ein Update wird es noch innerhalb der Installation heruntergeladen und installiert.

Um ein Upgrade zu Windows 11 durchzuführen muss Windows 10 mindestens in der Version 2004 installiert sein.

Systemanforderungen

  • Prozessor: 1 Gigahertz (GHz) oder schneller mit 2 oder mehr Kernen auf einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor oder SoC (System on a Chip)
  • RAM: 4 GB
  • Festplattenspeicher: 64 GB
  • Grafikkarte: DirectX 12-kompatible Grafikkarte/WDDM 2.x.
  • Bildschirm: 9-Zoll mit HD-Auflösung (720 p)
  • Für die Einrichtung von Windows 11 Home sind ein Microsoft-Konto und eine Internetverbindung erforderlich.

Technische Eigenschaft

Generell erhöhen sich die Hardware Anforderungen. Die 32-Bit Version entfällt komplett, neben der 64-Bit CPU in Form von x86 und ARM wird auch eine Plattform benötigt, bei der von (U)EFI gestartet werden kann und ein TPM 2.0 Modul vorhanden ist.

Statt der bisher recht technischen Eigenschaften und Funktionen von Prozessoren vorauszusetzen hat Microsoft verkündet nur noch Prozessoren ab einer bestimmten Generation als unterstützt zu bezeichnen. Bei Intel sind es im Prinzip Prozessoren ab der achten Core-i Generation und bei AMD der ersten Zen Generation. Es gibt Wege die Einschränkungen zu umgehen, Microsoft weißt aber darauf hin, dass es zu Einschränkungen in Folge von Updates bis hin zum Funktionsverlust führen kann. Hat man also einen Prozessor der vor dem Jahr 2018 vorgestellt wurde, ist das Chance groß, das sich Windows 11 nicht installieren lässt. Mit der Version 24H2 zieht Microsoft daher auch die tatsächlichen Anforderungen an. So wird die CPU Erweiterung SSE 4.2 für den Start vorrausgesetzt und damit funktionieren sehr alte Prozessoren vor Intels Core i, bzw. AMDs Bulldozer Generation auch mit Tricks und Umgehungsstrategien nicht mehr.

Galerie Lieferumfang

Lieferumfang und Packungen

Microsoft hat erst im Sommer 2022 Retailpakete in den Handel gebracht. Diese beinhalten immer die Vollversion. Zuvor gab es nur rein digitale Lizenzen von Microsoft direkt zu erwerben.


Windows 11 Pro

Den vergünstigten Systembuilderversionen, die eigentlich zum Miterwerb von Computern kleinerer Hersteller gedacht sind, liegen weiterhin DVD-Medien und aufklebare Installationsschlüssel bei. Bei OEM Versionen großer Hersteller wird man beides in der Regel nicht mehr finden.

Das kostenlose Upgrade Programm von Windows 10 wurde fortgeführt, bis Oktober 2023 funktionierten auch ältere Installationsschlüssel von Windows 7 oder 8.

Galerie Version 22H2

Windows 11 Version 2022 (Build 22621)

Anfang Oktober 2022 wurde das erste Funktionsupdate für Windows 11 nach einem Jahr Entwicklungszeit veröffentlicht. Die ganz großen Änderungen bleiben aus. Per Update KB5019509 kamen allerdings ein paar Kleinigkeiten nach. Auffällig sind jetzt die Tabs im Windows Explorer, dadurch kann man verschiedene Dateiebenen in einem Fenster halten, ein Konzept, dass das letzte Mal Anfang der 1990er mit dem Datei Manager verwendet wurde. Die Taskleiste bekommt ein Taskleistenüberlaufmenü, wenn Symbole der Programme nicht mehr nebeneinander passen, werden diese in einen aufklappbaren Bereich geschoben.

Galerie Version 23H2

Windows 11 Version 2023 (Build 22631)

Mitte November 2023 wurde das zweite Funktionsupdate für Windows 11 veröffentlicht. Im Nicht-EU-Raum wurde ein KI-Assistent namens Copilot angekündigt. Dem Rest der Welt bleibt das in der Taskleiste die Einträge wieder ungekürzt und ohne Gruppierung angezeigt werden können. Der Explorer vertauscht ein paar Leisten und kann nun auch mehr Archivformate jenseits von zip öffnen.

Auch überarbeitet wurde Paint. Dieses kann jetzt mit Ebenen arbeiten, Hintergrund rausrechnen und, wenn man einen Microsoft Account benutzt, KI generierte Bilder erstellen.

Entwicklungsversionen

Galerie Build 21996

Windows 11 Build 21996

Die erste Vorversion zeigt deutliche Änderungen der Oberfläche. Wie die letzteren Windows 10 Versionen eher heller gehalten, werden Fensterecken wieder runder. Dies wird jetzt auch schon beim Abschluss des Setups sichtbarer.

Die Taskleiste hält nun die geöffneten Programme zentriert statt linksbündig. Statt des Startmenüs gibt es nun ein Fenster. Dies zeigt zunächst angeheftete Programme und Vorschläge. Man kann sich aber auch alle Programme auflisten lassen. Fenster lassen sich mit der Maximieren Schaltfläche auch direkt in ein Raster legen, um mehrere Fenster optimaler anzuordnen. Alle Symbole wurden aktualisiert. Was auffällig fehlt ist die Systemsteuerung. Alle Einstellungen finden sich jetzt in der neuen Variante, vermutlich entfällt dadurch aber die Kompatibilität für ältere Anwendungen eigene Systemsteuerungspunkte anzulegen.

Prominenter ist eine Desktopumschaltung integriert, diese ermöglicht es (wiedermal) virtuelle Bildschirme anzulegen. Generell soll die Möglichkeit des Umgangs mit mehreren Bildschirmen ausgebaut worden sein. Vielleicht ein Überbleibsel aus dem ehemaligen Windows X Projekt.

Galerie Build 22000

Windows 11 Build 22000

Mit der Build 22000 wurde erstmals der Insiderzugang für die Allgemeinheit geöffnet. Zur geleakten Version gab es keine große Änderungen, nur die Einstellungen wurden deutlich überarbeitet. Probleme gibt es allerdings mit der Verteilung der Vorversion als Update. Bei vielen Systemen heißt es, dass die Vorversion nicht geeignet ist.

Beenden Ton

Galerie Fehlermeldung

90 %
der deutschen Haushalte haben 2018 Internetzugang.
90 %
der deutschen Haushalte haben 2018 einen Computer.

Fazit

Windows 11 kam überraschend. Eigentlich hat man geglaubt, dass Windows 10 das letzte seiner Art sein wird. Wie kam es also dazu? Scheinbar weil man die Systemanforderungen deutlich verändern wollte und hat. Microsoft macht sich einen schlanken Fuß, hat man doch bei vielen Windows 10 Upgrades gezeigt, dass man mit einem großen Gerätezoo teilweise überfordert ist. Sei es, dass man plötzlich Bluescreens mit alten Druckern bekam, oder ganze CPU Serien keine neuen Windows 10 Versionen bekamen (Clover Trail).

Jetzt schneidet man gleich an vielen Stellen den alten Kram den Weg ab. Könnte man noch verstehen, dass man die Systemsteuerung loswerden wollte (hier konnten früher auch Treiber sich einhaken) und auch die in die Jahre gekommene 32-Bit Version (und damit den Support für 16-Bit Programme) beerdigen wollte, finde ich doch den Schritt bei den Prozessoren etwas krass. Man begründet es mit Sicherheit, Schlüsselpunkt ist dort TPM, eine Technik die seit gut einer Dekade von Prozessoren unterstützt wird, man setzt aber den Schnitt bei deutlich jüngeren Geräten. Das ist nicht gut.

Ich habe mit PCs in der wilden Zeit angefangen, als PCs wirklich nach wenigen Jahren veraltet waren und unbrauchbar. Das gibt’s heute noch, aber in der Regel, die immer wieder natürlich von Billigheimern untergraben wird, gibt es durchaus 10 Jahre alte Geräte, die noch gut mithalten können. So führt die Ausmistung im Microsoft Testgerätepark auch spätestens nach Ende des Supports von Windows 10 zu riesigen Mengen Elektroschrott bei Firmen und Anwendern. Clever von Microsoft, da auch noch über Bande zu spielen. Die Firmen werden zuerst Hardware tauschen, bisher landeten diese Geräte in einem zweiten Leben als aufgearbeitete Geräte im günstigen Zweitmarkt, mal mit gebrauchter Lizenz, mal mit einer sehr günstigen Refurbished Lizenz. Dieses Geschäft dürfte deutlich unattraktiver für den Endkunden werden. Also muss was neues her.

Wer braucht schon Reaktionen auf den Klimawandel? Microsoft hat ja alles dagegen getan, in dem man eine Maus vorgestellt hat, die aus 20 % Meeresplastik hergestellt wird – und Batterien zum Betrieb braucht. Zusätzlich befinden wir uns gerade in einer der größten Halbleitermangelkrisen. Neue Geräte sind momentan teuer und schwer zu beschaffen.

Der Autor dieser Zeilen hat daher auch lange gezögert auf Windows 11 zu wechseln, aber mit einem Hardwarewechsel waren die Hemmnisse einfach gefallen. Der alte Rechner aber, läuft jetzt mit Linux, da die Perspektive mit Windows 10 schon bald keine mehr gewesen wäre.

background-image

Schnelle Zeitleiste