Windows (98) versus 386er

Das Experiment

Ich kam auf die tolle Idee ein altes 386 Miniboard wieder in gang zu setzten, und statt alte Windows Versionen, die neueren zu installieren.

Die Zutaten

  • AMD 386 DX 40
  • Hot-317 P/H Mainboard, 5x 16Bit-ISA, 1x 8Bit-ISA
  • 8x 1 MB Simm (60 ns) von Topless
  • Winbound I/O Controller (1x HDD/1x Floppy)
  • Elsa Winner 1000 ISA (1 MB) Grafikkarte
  • Ne 2000 komp. Netzwerkkarte
  • 200 Watt Netzteil
  • 1,44 MB Teac Floppy
  • 85 MB, 110 MB, 260 MB, 170 MB Festplatten
  • DIN Tastatur
  • Microsoft Serial Mouse
  • nen Monitor

später wird gebraucht:

  • Sockel 1 Mainboard für 486er
  • Intel 486 DX 33

Versuch 1: Windows 3.11 für Workgroups

Ich fange erst mal vorsichtig an, weil mir schon viele grottenlangsamen 386er begegnet sind. Ich nehme die 85 MB Platte, die reicht dicke.... und als zweite Platte nehme ich die 170 MB Platte, weil die nicht mehr bootfähig ist. Kurze Zeit später läuft WfW 3.11 auf  DOS 6.22 stabil und schnell im Netzwerk. Ich finde die Geschwindigkeit beachtlich und geh zum nächsten Experiment über:

Versuch 2: Windows 95 B

Zuerst kopier ich mir über WfW 3.11 die Installationsdateien (Ordner Win95 von CD) auf die zweite Platte (ohne AOL & Compu sind es etwa 50 MB). Jetzt Festplattenwechsel, die 85 MB kommt weg, dafür kommt die 110er an den Start. Win 95 Bootdiskette rein, ich starte das Setup mit den Parameter /is (kein Scandisk), /im (kein Speichertest) und /id (kein Speicherplatztest). Setup startet und installiert eine Weile. Nach ein paar Neustarts bin ich in Win 95, nur die Netzwerkkarte muckt etwas, weil Windows ihr einen falschen IRQ zugewiesen hat. Danach läuft auch Win 95 toll im Netzwerk. Das Booten vom BIOS Ende bis zum Desktop dauert ungefähr eine Minute. Nicht schlecht! Aber leider bleibt nicht allzu viel Performance für größere Anwendungen, da 8 MB nicht so der Renner sind. Aber ich fasse Mut und geh zum nächsten Versuch über:

Versuch 3: Windows 98

Wieder kopier ich mir das Installationsverzeichnis von der CD übers Netzwerk rüber auf die zweite Festplatte, es sind 115 MB (ohne AOL) und auf der 170er ist nicht mehr viel Platz... =) OK. Festplattenwechsel, die 260 MB Platte kommt an den Start: ich probiere es wieder mit setup /id /im /is /nm (das letzte soll die Systemvorrausetzungen außer Kraft setzen). Das Setup meldet nur einen Fehler das es nicht auf einen 386er läuft....Ich lese mich durch eine FAQ und finde das der Parameter /nm nur die Suche nach einen Coprozessor sowie einer Taktzahl von 66 MHz unterbindet. Also nur für 486 SX Prozessoren gut ist.

Was soll man da tun?? Naja, wenn das Setup einen 486er haben will, soll es auch einen Kriegen, aus Erfahrung weiß ich das Windows 98 erst alle Systemprüfungen macht, dann die Dateien kopiert und was entscheidend ist, vor der Hardwaresuche/-konfiguration neu startet!

Also das alte 486 Board raus gekramt, 486 DX 33 raufgepappt, Karten rauf, im BIOS die Platten eingetragen los geht's. Wieder mit denselben Befehl, da der Prozessor 33 MHz zu wenig hat...

Diesmal klappt es! Setup kündigt eine Installationszeit von ungefähr 130 Minuten an! nach einer Ewigkeit will das Systemneustarten, schnell den Schalter gedrückt, Boardwechsel. Strom wieder an, das Setup läuft weiter, toll! Die Hardware wird erkannt, die längsten "noch 11 Minuten" laufen, Windows will wieder mal neustarten, hängt sich aber auf... Egal Warmstart, Setup läuft normal weiter.


Chaotische Zustände am Schreibtisch...3 Mäuse, 2 Tastaturen, aber nur ein Monitor!

Nach einer weiteren Ewigkeit startet Windows das erste Mal, jetzt beginnt ein Auslagerungsmarathon, ich will die Netzwerkkarte richtig konfigurieren, und darf warten, warten und nochmals warten. Also spiele ich nebenbei etwas Unreal Tournement. Aber letztendlich gelingt es, Windows braucht vom ersten Win98 Logo bis zum kompletten Desktop etwa 2 Minuten. Aber jeder klick auf etwas braucht Geduld! Unterm Arbeitsplatz wird die CPU nicht erkannt, nur die 8 MB Speicher.

also lass ich einfach die System Info von Symantec (beim Norton Commander dabei) laufen, Das Betriebssystem wird als DOS 7.10 erkannt, und der Prozessor richtig als 40 MHz 386er.

Als zweite Infoquelle bemüh ich MSD, das bei MS DOS früher dabei war. Und hier eine Überraschung: Unter DOS findet man den Eintrag "OEM Version String" der richtig die Windows Version ausgibt!!

Das Ergebnis

Ob ich den Rechner irgendwann richtig zusammenbaue soll mal dahin gestellt bleiben, aber er hat dennoch für einen 386er beachtliches geleistet. Allerdings muss man sagen, dass es sich um die letzte Generation von produzierten 386er handelt. Windows 3.11 läuft drauf Spitze, ist wohl auch die beste Wahl, weil noch Speicher für Anwendungen vorhanden ist. Win 95 läuft relativ Flüssig, aber wenn man eine größere Anwendung startet, wie Office, dann wird der Speicher doch schnell knapp. Windows 98 läuft schon so auf den letzten Loch, nicht sehr empfehlenswert... =)

Inzwischen stapelt man anders tief, leider war mein Experiment XP auf einen 486er zu installieren ein Fehlschlag, aber ein Pentium 1 ging dann doch noch - Siehe die XP Mini Seite.

background-image

Schnelle Zeitleiste